Ein 1227 in Seefelden am Bodensee gegründetes Beginenkloster wurde 1230 nach Mengen an der Donau und 1231 nach Boos bei Saulgau verlegt. Hier wurde der Konvent 1236 in den Zisterzienserorden aufgenommen. Weitere vier Jahre später erfolgte eine erneute Verlegung, dieses Mal etwa 20 Kilometer südlich nach Baindt. Das dortige Kloster kam bald zu gewissem Reichtum und zahlreichen Ländereien, gründete mit Schlierbach in Österreich ein Tochterkloster und war ab 1376 reichsunmittelbar. Nach der Aufhebung 1803 wurde die Anlage mehrfach umfassend umgebaut und dabei um 1840 ein Großteil der Klosterbauten abgerissen. Erhalten hat sich die spätromanisch-frühgotische Klosterkirche, die seit 1816 Pfarrkirche des kleinen Ortes ist und 1764-66 im Inneren barockisiert wurde (Bild oben). Die Klostergelände wurden größtenteils im Lauf des 19. Jahrhunderts abgerissen und durch Neubauten ersetzt, in denen heute ein Kindergarten, eine Sonderschule und ein Franziskanerinnenkloster untergebracht sind. Bild unten: Der kleine Ort Boos mit der Pfarrkirche St. Valentin, einem neugotischen Bau, der im späten 19. Jahrhundert an Stelle der mittelalterlichen Dorfkirche errichtet wurde.