Südlich der Luxemburger Innenstadt entstand im frühen 13. Jahrhundert das Nonnenkloster Bonneweg, nach dem der heutige Stadtteil seinen Namen erhielt. Das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt; erstmals erwähnt ist das Kloster im Jahr 1216. Die Anlage wurde 1427 erstmals niedergebrannt und auch bei einer Belagerung Luxemburgs im Jahr 1542 zerstört. Die gerade erst im Wiederaufbau befindlichen Gebäude wurden dann durch Truppen unter Führung des Duc de Guise erneut niedergebrannt. Erst im 17. Jahrhundert entstand eine neue Klosteranlage innerhalb eines Bereiches, der von einer vier Meter hohen und 800 Meter langen Mauer umgeben war. Diese Anlage wurde mit dem Einmarsch französischer Truppen in Luxemburg im Jahr 1794 (das zu dieser Zeit zum Habsburgerreich gehörte) zerstört und das Kloster aufgelöst. Die Ruinen der Anlage wurden 1798 versteigert. 1836 wurde in den Gebäuden eine Handschuhfabrik installiert, die hier bis 1897 ihre Waren produzierte. Heute findet man aus der Klosterzeit nur noch einen (allerdings in späterer Zeit rekonstruierten) Torbogen; mehr hat sich nicht erhalten. Das Kloster lag etwa dort, wo sich heute das Stadtteilzentrum von Bonneweg befindet; die Gebäude standen im Bereich des Place du Parc und des Cour du Couvent, der noch an das Kloster erinnert.