Die erste urkundliche Erwähnung des Zisterzienserinnenklosters Caldern in Mittelhessen stammt aus dem Jahr 1250, als Sophie von Brabant, Tochter der berühmten Elisabeth von Thüringen, dem Kloster die im frühen 13. Jahrhundert erbaute Nikolauskapelle schenkte. Das Kloster, das der Abtei Arnsburg bei Gießen unterstand, nutzte die romanische Kapelle als Klosterkirche. Der Konvent, der lange Zeit aufgrund seiner Privilegien in Leinenherstellung und Tuchhandel recht begütert war, wurde mit Einführung der Reformation im Jahr 1527 aufgelöst. Die Gebäude übernahm die Marburger Universität. Heute haben sich noch Teile der Anlage erhalten, darunter verschiedene Wirtschaftsgebäude, Teile der Klostermauer und vor allem die Klosterkirche. Der spätromanische zweischiffige und zweijochige Bau mit halbrunder Apsis und massivem Westturm dient heute als Pfarrkirche von Caldern, einem Ortsteil von Lahntal. An der Stelle des nicht mehr vorhandenen Kreuzganges wurde der Klostergarten angelegt.