Gnadental ist heute ein Stadtteil im Südosten von Neuss, an der Mündung der Erft in den Rhein gelegen. Um 1250 wurde hier (nur wenige Kilometer vom Frauenkloster Eppinghoven entfernt) ein Zisterzienserinnenkloster gegründet, das dem rheinischen Kloster Heisterbach unterstellt war. Im 15. Jahrhundert ging von Gnadental eine Reform der niederrheinischen Frauenklöster aus. Nach dem burgundischen Krieg (1474) wurde die Anlage weitgehend zerstört und erst viele Jahre später wiederhergestellt; erst ab etwa 1600 scheint sich wieder richtiges klösterliches Leben entfaltet zu haben. Wie auch aus Eppinghoven flüchteten die Nonnen 1794 vor den vorrückenden französischen Truppen; das Kloster wurde dann 1802 aufgehoben. Anschließend wurden Teile der Klosteranlage, darunter auch die Kirche, abgerissen. Das heutige Gut Gnadental, an der Erft gelegen, enthält noch einige bauliche Reste des ehemaligen Klosters.