Gutenzell


Seit den 1230er Jahren lebten Nonnen im schwäbischen Gutenzell; der Konvent "Bona Cella" wurde 1237 in den Zisterzienserorden aufgenommen. Nachdem die gesamte Anlage im Jahr 1369 durch einen Brand zerstört wurde (und dabei auch alle Urkunden der Frühzeit des Klosters vernichtet wurden), entstand eine Klosteranlage im frühgotischen Stil. Von den Staufern mit Reichsfreiheit ausgestattet, war Gutenzell ab 1480 reichsunmittelbar und gehörte ab dem 15. Jahrhundert (neben Salem) zu den bedeutendsten Klöstern des Ordens in Süddeutschland. Auch die Bauernkriege, die Reformation und den Dreißigjährigen Krieg überstand die Reichsabtei weitgehend unbeschadet. 1755-56 wurde der Innenraum der Klosterkirche nach Entwürfen von Dominikus Zimmermann durch Franz Xaver Feuchtmayr d.Ä. barock ausgestattet; Gutenzell besitzt daher heute eine der am prächtigsten ausgestatteten Barockkirchen Schwabens und liegt nicht zuletzt deshalb heute auch an der Oberschwäbischen Barockstraße. Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und ging in den Besitz des Adelshauses Toerring über. Teile der Klostergebäude wurden 1864 abgerissen, die Klosterkirche St. Cosmas und Damian hat sich erhalten und kann besichtigt werden; an sie angebaut ist das um 1700 errichtete ehemalige Torhaus und spätere gräfliche Schloß.



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