An der Lausitzer Neiße bei Ostritz liegt an der heutigen deutsch-polnischen Grenze die große Klosteranlage von Marienthal. Das Nonnenkloster wurde 1234 gegründet und kam spätestens 1237 zum Zisterzienserorden. In den kriegerischen Auseinandersetzungen von den Hussitenkriegen bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage gleich viermal zerstört und jedes Mal wieder aufgebaut. Die Oberlausitz kam erst 1635 zu Sachsen; in diesem Jahr wurde der Fortbestand des Klosters im protestantischen Sachsen vertraglich garantiert. Auch die Säkularisierung überstand Marienthal, so daß es zu den ganz wenigen Klöstern zählt, die seit der Gründung im 13. Jahrhundert bis heute ununterbrochen bestehen (zusammen mit dem etwas westlich gelegenen Kloster Marienstern). Die Klosteranlage ist ein barockes Ensemble, in dessen Mittelpunkt die Klosterkirche aus dem späten 17. Jahrhundert steht. Hierbei handelt es sich um einen barocken Saalbau mit geschweifter Haube. Die Klostergebäude stammen aus einer Bauphase in den Jahren 1743-44.