Maulbronn gehört zu den sehenswertesten Zisterzienserklöstern in Deutschland. Das gesamte sehr beeindruckende Gebäudeensemble steht seit 1993 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Kloster wurde 1139 nördlich von Pforzheim gegründet, zunächst in Eckenweiher, dann ab 1147 am heutigen Standort. Mit dem Bau der Klosterkirche wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts begonnen. Fertiggestellt war das bemerkenswerte romanisch-gotische Gebäude im frühen 13. Jahrhundert. Etwa zeitgleich mit der Kirche begannen die Mönche auch, die Klostergebäude zu errichten. Das reich begüterte Maulbronn gründete zwei Tochterklöster: Bronnbach im unteren Taubertal und Schöntal an der Jagst. In den Bauernkriegen wurde das Kloster geplündert und wenige Jahre später (1534) durch den württembergischen Herzog Ulrich aufgehoben. 1556 wurde in den Klostergebäuden eine evangelische Klosterschule eingerichtet. Die Versuche während des Dreißigjährigen Krieges, in Maulbronn wieder ein Zisterzienserkloster einzurichten, scheiterten endgültig, als Maulbronn im Westfälischen Frieden endgültig protestantisch wurde. Die Klostergebäude blieben nahezu vollständig erhalten, so daß in Maulbronn heute eine mindestens in Deutschland fast einzigartige mittelalterliche Klosteranlage zu sehen ist. Besondere Sehenswürdigkeiten sind der große Klosterhof mit seinen zahlreichen Gebäuden wie z.B. dem schönen Fachwerkhaus der Pfisterei (Klosterbäckerei), das Paradies (die Vorhalle der Klosterkirche) und das Brunnenhaus im Kreuzgang sowie natürlich die große Klosterkirche selbst. Auch in der Literaturgeschichte hat Maulbronn seine Spuren hinterlassen: Der Alchimist Johann Georg Faust war 1516 zu Besuch in Maulbronn, etwas später auch ein gewisser Johann Wolfgang von Goethe. Hermann Hesse war 1891-92 an der hiesigen Klosterschule, ebenso Friedrich Hölderlin, Justinus Kerner, Georg Herwegh und Eduard Mörike sowie Johannes Kepler.