Mehrerau


In Mehrerau, direkt am Ufer des Bodensees westlich von Bregenz, bestand seit 1090 ein Benediktinerkloster. Die im 13. und 15. Jahrhundert mehrfach im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen beschädigte Anlage wurde um 1600 neu errichtet. 1740-43 entstand außerdem eine neue Klosterkirche im Barockstil. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1805 wurden große Teile der Gebäude, darunter auch die Kirche, zerstört. Was erhalten blieb, diente als Kaserne. Nach 1850 zogen in Mehrerau Zisterziensermönche aus der schweizerischen Abtei Wettingen im Kanton Aargau ein. Das Kloster Wettingen, 1227 gegründet, hatte zwar die Französische Revolution überstanden, war aber 1841 im Zuge der Säkularisierung im Kanton Aargau zwangsweise aufgelöst worden. Die Mönche aus Wettingen ließen sich daraufhin 1854 in Mehrerau nieder; das Kloster führt daher den Namen Wettingen-Mehrerau. Es wurde zu einem für die Ordensgeschichte wichtigen Kloster und stand seit 1888 der Mehrerauer Kongregation vor, die heute 19 Klöster umfaßt, darunter z.B. Waldsassen im Bayerischen Wald und Marienstatt im Westerwald. Mehrerau untersteht als Territorialabtei direkt dem Heiligen Stuhl; der Abt ist zugleich auch Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz. Das Gebäudeensemble, insbesondere die 1855-59 im historistischen Stil errichtete und 1961-64 in schlichten Formen umgebaute Klosterkirche, stammt überwiegend aus dem späten 19. und dem 20. Jahrhundert.







Zur Anlage gehört auch das 1927 von Architekt Clemens Holzmeister entworfene Sanatorium:



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