Molesme gehörte nie zum Zisterzienserorden, hat aber für die Geschichte des Ordens trotzdem eine gewisse Bedeutung: Robert von Molesme gründete als Abt von Saint-Michel-de-Tonnerre im Jahr 1075 das Benediktinerkloster Molesmes als Versuch eines Reformklosters. Dieser erste Versuch scheiterte allerdings, denn Robert mußte "sein" Kloster nach Auseinandersetzungen mit der dortigen Mönchsgemeinschaft verlassen, die seinen Reformkurs nicht mittragen wollten. Er erhielt daraufhin vom Lyoner Erzbischof die Erlaubnis zur Gründung eines neuen Klosters, Cîteaux, das 1098 als Gemeinschaft von 21 Mönchen entstand. Robert wurde der erste Abt von Cîteaux, erhielt aber bereits 1100 die Möglichkeit zur Rückkehr nach Molesme. Albéric wurde sein Nachfolger in Cîteaux und führte dort sein Werk fort. Molesme liegt im nördlichen Burgund direkt an der Grenze zur Champagne. Von der ursprünglichen Benediktinerabtei der Zeiten Roberts haben sich nur geringe Reste erhalten; die heute zu sehenden Gebädue stammen größtenteils aus dem 17. Jahrhundert.