Südlich von Frankfurt/Oder liegt in der Nähe der Oder das Kloster Neuzelle. Es wurde 1268 als Tochterkloster von Pforta gegründet, auch mit dem Zweck, das sumpfige Land in der Oderniederung urbar zu machen. Neuzelle entwickelte sich zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Kloster, bis 1429 die Hussiten die Gebäude niederbrannten und die Mönche ermordeten. Später überstand das wiederaufgebaute Neuzelle die Reformation. Erneute Zerstörungen gab es im Dreißigjährigen Krieg. Aus der Phase des Wiederaufbaus im 17. und 18. Jahrhundert stammt weitgehend die bis heute erhaltene spätbarocke Klosteranlage. Auch die erhaltene Klosterkirche wurde barockisiert. Aufgehoben wurde das Kloster erst 1817 auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (die Niederlausitz war 1815 auf dem Wiener Kongreß an Preußen gekommen). In den Gebäuden wurden ein Lehrerseminar und Schulen untergebracht. Während der DDR-Zeit war hier eines von drei Priesterseminaren des Landes. Seit 2018 ist Neuzelle ein Priorat des österreichischen Stiftes Heiligenkreuz im Wienerwald. In Neuzelle kann man heute die sehr schöne Klosterkirche besichtigen, die als bedeutendster barocker Kirchenbau Brandenburgs und bedeutendster Kirchenbau der Lausitz zählt. Auch die Klostergebäude, vor allem vier Kreuzgangflügel, sind erhalten; sie stammen im Kern aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Weitere Stiftsgebäude stammen aus der Barockzeit.