Pforta (Schulpforta)


Ein 1128 in Schmölln bei Altenburg gegründetes Benediktinerkloster wurde auf Geheiß des Naumburger Bischofs Udo I. im Jahr 1132 in ein Zisterzienserkloster umgewandelt; die Mönche kamen aus Walkenried am Harz hierher. 1137 erfolgte, vermutlich ebenfalls auf bischöfliche Anordnung, die Verlegung in die Nähe von Naumburg in das Tal der Saale bei Kösen. Pforta war dank der Protektion der Bischöfe und aufgrund zahlreicher Schenkungen reich begütert und gehörte zu den wichtigsten Klöstern im mitteldeutschen Raum. Insgesamt entstanden fünf Tochterklöster (Leubus in Schlesien, Altzella in Sachsen, Stolpe bei Anklam, Falkenau und Dünamünde an der Ostseeküste bei Riga). In der Reformationszeit wurde das Kloster aufgelöst (1540) und die Gebäude nunmehr als sächsische Landesschule genutzt, aus der sich eine bedeutende und renommierte Lehranstalt entwickelte, in der unter anderem Klopstock, Fichte und Friedrich Nietzsche Schüler waren. Einige Teile der Klosteranlage haben sich bis heute erhalten, darunter vor allem die auf den Mauern einer ersten romanischen Kirche errichtete gotische Klosterkirche (1251-68). Auch der Kreuzgang ist erhalten; die umstehenden Klostergebäude stammen größtenteils noch aus dem 12. Jahrhundert, wurden aber im 18. Jahrhundert umgestaltet. Auf dem heutigen Schulgelände stehen zudem noch das heute orangefarben gestrichene Fürstenhaus von 1570, errichtet auf der ehemaligen Infirmitur, und das 1516 erbaute Gotische Haus, dessen ursprüngliche Funktion nicht bekannt ist.



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