Sankt Thomas an der Kyll


Zu Ehren des 1170 ermordeten und bereits 1173 heiliggesprochenen Thomas Becket, Erzbischof von Canterbury, wurde am Ufer der Kyll eine Kapelle errichtet. Sie sollte eine Reliquie des Heiligen aufnehmen, die Ritter Ludwig von Deudesfeld aus Canterbury mitgebracht hatte. Zur Betreuung von Kapelle und der bald entstandenen Wallfahrt zur Reliquie stiftete Ludwig wenige Jahre später ein Frauenkloster. Die Klosterkirche war 1222 fertiggestellt. Nach einem Brand im Jahr 1742, der weite Teile der Klosteranlage zerstörte, wurden die Gebäude zur Mitte des 18. Jahrhunderts neu errichtet. 1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die Gebäude dienten später als Priesterheim und Schule sowie von 1910 bis 1942 als Franziskanerkloster und werden seit 2006 als Exerzitienhaus des Bistums Trier genutzt. Die Klosterkirche ist, typisch für die Frauenklöster der Zisterzienser, ein einschiffiger Saalbau mit Nonnenempore im Westen und Polygonalchor im Osten.



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