Stams


Das Stift Stams ist das einzige Zisterzienserkloster in Tirol. Es wurde 1273 vom Tiroler Grafen Meinhard II. von Görz-Tirol und seiner Gemahlin Elisabeth von Bayern (aus dem Haus Wittelsbach) gegründet; die Mutter des letzten Stauferkönigs Konradin wollte mit der Klostergründung wohl eine Gedenkstätte für ihren Sohn, der 1268 mit sechzehn Jahren in Neapel enthauptet wurde, errichten. Stams dient darüber hinaus auch als Grablege der Tiroler Landesfürsten und bald auch als Wallfahrtsort im mittleren Inntal. Als Tochterkloster von Kaisheim (in Oberschwaben) gehört Stams zur Filiation von Morimond. Dank reicher Schenkungen der Tiroler Grafen und weiterer Adliger aus Tirol und Bayern war das Stift materiell sehr gut ausgestattet und übte mit seiner Schreibschule auch großen Einfluß auf Kunst, Kultur und Wissenschaft aus. In zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen wurde die Klosteranlage mehrfach schwer beschädigt und schließlich ab Beginn des 17. Jahrhunderts weitgehend neu errichtet. Die Klosterkirche wurde 1728-34 im Barockstil umgebaut; für die Pläne war der Innsbrucker Hofarchitekt Georg Anton Gumpp verantwortlich, der kurz zuvor auch den repräsentativen Bernhardisaal (mit Freskenzyklus über Ordensgründer Bernhard von Clairvaux) entwarf. Zweimal wurde das Kloster aufgehoben (1807 durch die Franzosen, 1939 durch die Nazis) und beide Male kurze Zeit später wiedereröffnet, so daß Stams noch heute als Kloster aktiv ist und außerdem die nahegelegenen Schulen wie das Meinardinium betreibt. Auch das gegenüber der Klosteranlage angesiedelte Ski-Gymnasium Stams, eine 1967 gegründete Kaderschmiede des österreichischen Skiverbandes, steht teilweise unter der Trägerschaft des Stiftes.



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