Man kann es der heutigen Anlage nicht auf den ersten Blick ansehen, aber Volkenroda in Thüringen gehört zu den bedeutendsten Zisterzienserklöstern auf deutschem Boden. Gegründet wurde das Kloster 1128 zunächst für Benediktiner, die aber schon 1131 durch Zisterzienser aus Kamp am Niederrhein ersetzt wurden. Volkenroda war reich begütert und gründete vier ebenfalls recht bedeutende Tochterklöster: Waldsassen, Reifenstein, Loccum und Doberlug. In den Bauernkriegen wurde die Klosteranlage verwüstet, und wenige Jahre später (1540) kam mit der Reformation im albertinischen Sachsen das Ende des Klosters. Die Gebäude verfielen anschließend, und die Ruinen wurden erst im 19. Jahrhundert gesichert. Auch in der DDR-Zeit gab es nahezu keine Erhaltungsmaßnahmen; die Kirche wurde noch bis 1968 als Pfarrkirche genutzt und dann als baufällig geschlossen. Seit 1994 wird das Gelände durch die Jesus-Bruderschaft Gnadenthal bewohnt; seitdem wurden einige Neubauten errichtet, zum Beispiel das neben der Klosterkirche stehende Konventsgebäude (Bild oben). Es gibt hier auch ein Tagungszentrum und ein Jugendbildungszentrum. Neben der eigentlichen Klosteranlage steht das Gut Volkenroda mit schönen Fachwerkhäusern.