Aulps war lange Zeit das einzige Zisterzienserkloster (erst 1607 zogen Zisterzienser auch in Abondance ein) im Haut-Chablais - die Alpen, das Hochgebirge allgemein, gelten ja auch nicht unbedingt als typisch zisterziensische Regionen. Daher stehen am Beginn der Geschichte von Notre Dame d'Aulps auch die Benediktiner, die hier im Jahr 1097, von Molesmes kommend, ein Kloster gründeten. Bernhard von Clairvaux selbst weilte 1135 in Aulps, und ein Jahr später trat der Konvent zum Zisterzienserorden über. Die zunächst wirtschaftlich sehr starke Abtei erlebte ab dem 15. Jahrhundert einen Niedergang, so daß zur Französischen Revolution nur noch eine Handvoll Mönche hier lebten. Die Klosterkirche aus dem 12. und 13. Jahrhundert, im klaren Stil der zisterziensischen Romanik und Frühgotik errichtet, die die Revolution unbeschadet überstanden hatte, wurde 1824 gesprengt. Daher präsentiert sich die Abtei heute nur noch als Ruine, jedoch als eine immer noch beeindruckende Ruine. Zur Zeit (2007) laufen gerade umfassende Sicherungs- und Renovierungsarbeiten in der Klosteranlage.