Boulbonne


Boulbonne wurde 1129 als Benediktinerabtei gegründet und trat 1151 als Tochterkloster von Morimond zum Zisterzienserorden über. Durch Stiftungen der Grafen von Foix und die Gründung des Collège de Toulouse war Boulbonne im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum in der Pyrenäenregion. Die in der Umgebung gelegenen Frauenklöster Valnègre, Mareux und Beaulieu-en-Mirepoix sowie das Mönchskloster Calers waren Boulbonne unterstellt. Nach der Zerstörung durch die Hugenotten in den Religionskriegen siedelten die Mönche 1567 nach Toulouse um. Dort bestand der Konvent bis 1652, ehe er erneut umzog, dieses Mal nach Cintegabelle, wo am Zusammenfluß von Ariège und Hers eine neue Klosteranlage entstanden war. Boulbonne besaß also drei verschiedene Standorte: Am ersten Standort südlich von Mazères erinnern nur noch die Flurbezeichnungen "Le Couvent", "Le Prieur" und vor allem "Boulbonne-le-Vieux" an das Kloster; es gibt keine sichtbaren Reste der ursprünglichen Anlage. Die zu späterer Zeit in Boulbonne-le-Vieux errichteten Wohngebäude sind heute ebenfalls wieder Ruinen (Bild unten links). Am zweiten Standort in Toulouse erinnert die Rue Boulbonne in der Nähe der Kathedrale an das Kloster, dessen Stadtsitz sich an der Stelle des Hauses Nummer 21 befand und wo der Konvent von 1567 bis 1652 untergebracht war (unten rechts). Am dritten Standort in Cintegabelle (etwas verwirrend teilweise als "Boulbonne II" bezeichnet) haben sich noch einige Klosterbauten erhalten, allerdings heute in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.


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