Bernhard von Clairvaux selbst gründete 1118 die Abtei Fontenay als zweites Tochterkloster von Clairvaux. Sie bestand bis 1791, bis zur Französischen Revolution, nach der die Anlage in eine Papierfabrik umgewandelt wurde. Im Gegensatz zu den anderen burgundischen Zisterzienserklöstern wurde Fontenay nicht zerstört, sondern blieb bis heute praktisch unverändert erhalten und ist so eine der schönsten Klosteranlagen nicht nur Burgunds, sondern weit darüber hinaus.
Dafür sorgt auch die wunderschöne Lage im waldigen Tal des Baches von Fontenay, einem Nebenfluß der Brenne, das sich von Montbard aus nach Nordosten erstreckt. Im Rahmen einer Besichtigung kann man fast die gesamte Anlage besuchen, so auch den Kapitelsaal und den Kreuzgang. Die Klosterkirche mit ihrem 66 Meter langen Schiff zu acht Jochen wurde 1139-47 errichtet. Sie besitzt gemäß der zisterziensischen Regel keinen Glockenturm, sondern lediglich einen kleinen Dachreiter. Im ansonsten leeren Raum des Kircheninneren steht im nördlichen Querhaus die Figur der Notre Dame de Fontenay, eine der bedeutendsten Bildhauerarbeiten des 13. Jahrhunderts.
Zu den Klostergebäuden gehören auch die Wirtschaftsgebäude wie z.B. die Alte Schmiede am kanalisierten Fluß. Diese zeigt das Bestreben der Zisterzienser an, sich in ihren Klöstern selbst zu versorgen und nicht auf Warenlieferungen von außen angewiesen zu sein.
Der Kapitelsaal, der den Versammlungen der Mönchsgemeinschaft diente, ist mit seinen Pfeilern mit ihren Säulenbündeln, die das Kreuzrippengewölbe tragen, einer der schönsten Räume des Klosterkomplexes von Fontenay.
Der Kreuzgang von Fontenay hat sich seit dem 12. Jahrhundert bis heute unverändert erhalten. In seiner Architektur entspricht er vollständig den von Bernhard aufgestellten zisterziensischen Bauregeln. Jeweils zwei Bögen werden durch einen Blendbogen zusammengefaßt. Die einzelnen Bögen ruhen auf schlanken Doppelsäulen und besitzen sehr schöne geschmückte Kapitelle.