Der Bischof von Noyon veranlaßte 1129 die Gründung des Klosters Ourscamp, das ca. 5 Kilometer südlich der Stadt im Tal der Oise angelegt wurde. Die baulich an der Kathedrale von Noyon orientierte frühgotische Klosterkirche wurde 1154 begonnen. Im 13. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Chortrakt durch einen hochgotischen Chor ersetzt, dessen beeindruckenden Ruinen noch heute zu sehen sind und die Größe der ursprünglichen Kirche erahnen lassen. Das 102m lange Kirchenschiff wurde nach der Französischen Revolution bis auf den Chorbereich und die Ostwand des Querschiffes planmäßig abgerissen. Von der restlichen Klosteranlage hat sich vor allem der um 1220 errichtete Krankensaal erhalten, ein fast 50 Meter langer Bau, der heute wieder als Kapelle und Ausstellungsraum genutzt wird. Vom Eingang aus gesehen vor der Kirchenruine steht das klassizistische Abtspalais mit der Ruine der Kirchenfassade (1748). Teile der Anlage wurden im Ersten Weltkrieg zerstört, als das nach der Revolution als Textilfabrik genutzt Ensemble 1915 in Brand geschossen wurde.