Port-Royal war neben Vaux-de-Cernay das bedeutendste Zisterzienserkloster der südwestlichen Île-de-France. Das 1204 gegründete Kloster kam 1225 zum Zisterzienserorden und profitierte von zahlreichen Schenkungen auch der französischen Könige. Im Jahr 1625 jedoch wurde der Konvent aufgrund der ungesunden Lage in dem sumpfigen Gelände nach Paris verlegt, wo das Kloster bereits seit einigen Jahren ein Haus im südlichen Vorort Saint-Jacques unterhielt. 1645 begannen die Bauarbeiten für ein neues Kloster. In dieser Zeit gehörten beide Standorte von Port-Royal zu den Zentren des Jansenismus, einer sich auf Augustinus berufenden Reformbewegung. Diese geriet in der Zeit um 1700 unter Häresieverdacht, so daß Ludwig XIV. im Jahr 1709 den Konvent auflösen und 1710 die Klostergebäude am ursprünglichen Standort gründlich zerstören ließ. In Magny-les-Hameaux sind heute daher nur noch die Grundmauern der Klosterkirche sowie mit dem Taubenturm und der Mühle zwei Nebengebäude zu sehen (Photo oben). Die Kapelle, die neben den Klosterruinen steht, stammt aus dem 19. Jahrhundert. In Paris befindet sich am Boulevard de Port-Royal im 14. Arrondissement das in den ehemaligen Klostergebäuden untergebrachte Krankenhaus "Hospice de la Maternité de Port-Royal" (Photo unten). Teil der Anlage ist auch die ehemalige Klosterkirche.