Valmagne im Languedoc wurde 1139 zunächst als Benediktinerkloster gegründet, trat aber schon wenige Jahre später zum Zisterzienserorden über. Durch Schenkungen und Stiftungen entwickelte die Abtei sehr bald zu einem reichen Kloster mit zahlreichen Ländereien und Grangien in der Umgebung bis hin vor die Tore der Stadt Béziers. Zum Besitz zählten auch Salinen in der Camargue.
Die zwischen 1257 und 1390 erbaute Klosterkirche orientiert sich weniger an zisterziensischen Vorbildern als vielmehr an den großen gotischen Kathedralen des französischen Nordens. Dies zeigt sich nicht nur im Inneren z.B. an dem Kapellenkranz um den Chor, sondern auch schon an dem im Westen vorgesetzten Narthex mit seiner (für Zisterzienserkirchen völlig untypischen) Doppelturmfassade. Noch heute liegen in den Seitenkapellen des Hauptschiffes große Weinfässer: Die Nutzung als Lagerraum für Wein hat vermutlich die Kirche vor Abriß und Verfall gerettet. Auch der Kreuzgang mit dem schönen Brunnen und die Funktionsräume des Klosters haben sich erhalten. Das Kloster kann, wenn auch für ein beträchtliches Eintrittsgeld, besichtigt werden.