Sainte Marie de Villelongue wurde 1149 als Tochterkloster von Bonnefont-en-Comminges gegründet, zunächst in Compagnes in der Nähe von Saissac. Gegen 1170 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort. Spätestens seit dem Katharer-Kreuzzug, von dessen Auswirkungen und Folgen die Abtei profitieren konnte, handelte es sich um ein begütertes Kloster mit größeren Ländereien; die Blütezeit endete allerdings bereits im 14. Jahrhundert, insbesondere im Pestjahr 1348. 1733 schließlich wurde das Kloster von den letzten beiden verbliebenen Mönchen verlassen. Anschließend verfiel die Anlage und wurde später auch planmäßig niedergelegt. Die verbliebenen Ruinen wurden ab 1899 gesichert: Von der Kirche steht noch das letzte Langhausjoch, das Querhaus und der (traditionell zisterziensische) flach schließende Chor. Außerdem können beachtliche Teile des Kreuzganges, das Armarium, die Sakristei und einige weitere Bauten besichtigt werden: Villelongue präsentiert sich trotz der Zerstörungen als bemerkenswertes Ensemble. Im Bild oben ist das in den vergangenen Jahren schön restaurierte Refektorium zu sehen. Das Klostergelände beherbergt heute ein Hotel; die Anlage wird zudemfür verschiedene Veranstaltungen genutzt. In Compagnes bei Saissac weist der Name eines Gehöfts noch auf den ursprünglichen Standort des Klosters hin; das Gelände befindet sich aber in Privatbesitz und ist nicht zugänglich; der Zufahrtsweg (hier im Bild) ist abgesperrt.